
Am 24. Februar 2025 fand die Bundestagswahl statt, die eine bemerkenswerte Wende in der politischen Landschaft Deutschlands ankündigte. Erstveröffentlichte Hochrechnungen zeigen, dass die Union (CDU/CSU) mit 28,5% der Stimmen klar an der Spitze liegt, gefolgt von der AfD mit 20,7%. Die SPD erreichte 18,8%, während die Grünen 14,9% und die Linke 7,8% der Stimmen erhielten. In Schleswig-Holstein war das Ergebnis der CDU mit 27,6% ebenfalls dominant, während die SPD 18,8% und die AfD 16,3% erzielten. Die Grünen kamen auf 14,9%, während die FDP mit 4,7%, der SSW mit 4,0% und der BSW mit 3,4% unter der wichtigen 5%-Hürde blieben.
Insgesamt wurden 3.049 von 3.052 Wahlbezirken ausgezählt, was darauf hindeutet, dass die Wahlbeteiligung mit 83,6% signifikant höher war als in den letzten beiden Bundestagswahlen (2021: 78,2%, 2017: 76,3%). Diese positive Entwicklung wurde von Landeswahlleiter Tobias Berger als Zeichen für eine ruhige Wahl ohne besondere Vorkommnisse gewertet. Obwohl die Wetterprognose Regen am Morgen und kühle Temperaturen zwischen 3 und 6 Grad vorhersagte, schien dies die Wähler nicht abzuschrecken.
Politische Reaktionen und Entwicklungen
Die Reaktionen auf die Wahlergebnisse waren vielfältig. Daniel Günther, der CDU-Landesvorsitzende, interpretierte das Ergebnis als bedeutsam für einen Politikwechsel. Andererseits kündigte Wolfgang Kubicki, der Spitzenkandidat der FDP in Schleswig-Holstein, an, dass er sich aus der Politik zurückziehen werde, sollte die FDP die 5%-Hürde nicht überschreiten.
Eine weitere bedeutende Entwicklung war der Verlust des Wahlkreises Flensburg-Schleswig für den Grünen-Spitzenkandidaten Robert Habeck an die CDU-Kandidatin Nicolaisen. Trotz der starken Stimmeneinbußen war der SSW in der Lage, den Wiedereinzug in den Bundestag zu sichern, auch wenn die Partei lediglich 3,1% in Schleswig-Holstein erreichte. Dies ist möglich, da der SSW von der 5%-Hürde ausgenommen ist.
Das neue Wahlrecht und seine Implikationen
Die Bundestagswahl 2025 fand unter einem neuen Wahlrecht statt, welches das Wahlsystem drastisch reformierte. Durch die Wahlrechtsreform wird der Bundestag auf maximal 630 Mandate reduziert, was bedeutet, dass die Sitzverteilung ausschließlich durch die Zweitstimmen erfolgt und Überhang- sowie Ausgleichsmandate nicht mehr stattfinden. Auch die Anzahl der teilnehmenden Parteien verringert sich auf 29, im Vergleich zu 47 im Jahre 2021. Dies führt zu einer geringeren Anzahl an Kandidatinnen und Kandidaten, mit insgesamt 4.506 (6211 in 2021), darunter 1.422 Frauen.
Insgesamt zeichnete sich ein interessanter Wahlprozess ab, unterstützt durch modernisierte Wahlinfrastruktur und die Mobilisierung von etwa 675.000 Wahlhelfern in rund 90.000 Urnen- und Briefwahlbezirken. Für die Wähler waren fünf Kanzlerkandidaten im Rennen: Friedrich Merz (CDU), Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Alice Weidel (AfD) und Sahra Wagenknecht (BSW).
Die Ergebnisse der Wahl und weitere Information dazu werden von der Bundeswahlleiterin veröffentlicht, nachdem alle Wahlkreise vollständig ausgezählt sind. Hierzu gibt es detaillierte Karten und Tabellen. Genaue Analysen zu den Erst- und Zweitstimmen können im Kontext der neuen Wahlgesetze betrachtet werden, um ein umfassendes Bild von der politischen Zukunft des Landes zu erhalten NDR, ZDF, Tagesschau.