Schleswig

Graffitikunst im Wandel: Die Geschichte von Planet Alsen in Itzehoe

Heute ist der 2. Februar 2025, und das Graffiti-Projekt Planet Alsen in Itzehoe zieht erneut die Aufmerksamkeit auf sich. Fotograf Setus Studt und Graffitikünstler Mirko Reisser, besser bekannt als DAIM, setzen sich intensiv mit der Kunstgeschichte dieses besonderen Ortes auseinander. Auf dem Gelände der ehemaligen Alsenwerke, wo bis Anfang der 1980er Jahre Zement produziert wurde, ist die Vergangenheit in Form von Graffiti sichtbar.

Seit den 90er Jahren wird das stillgelegte Werksgelände von Sprayern genutzt. Setus Studt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die dort entstandenen Graffiti zu dokumentieren und sieht in diesen Kunstwerken ein bedeutendes Stück Geschichte. Der Künstler bemerkte, dass die Graffiti, insbesondere die von DAIM, durch ihren aufwendigen und kreativen Stil bestachen. Er dokumentierte bis zu 107 Farbschichten auf einer einzigen Wand, was die Detailtreue und die künstlerische Tiefe der Werke zeigt.

Vergängliche Kunst

Mirko Reisser betont die Vergänglichkeit von Graffiti, da illegale Bilder oft schnell entfernt werden. Als er nach Itzehoe kam, fand er dort noch ungenutzte Wände, im Gegensatz zu Hamburg, wo die Möglichkeiten für Sprayer bereits stark limitiert waren. Somit wurde Planet Alsen zu einem Rückzugsort für Graffitikünstler aus Deutschland und der ganzen Welt und hat sich zu einer Art Wall of Fame entwickelt.

Obwohl einige Wände des Geländes abgerissen wurden, bleibt die lebendige Graffiti-Szene erhalten. DAIM konzentriert sich mittlerweile überwiegend auf Auftragsarbeiten, darunter das höchste Wandgemälde in Kanada. Zusammen mit Setus Studt sortiert er Fotografien von Planet Alsen, um die Anfänge der Graffiti-Szene zu rekonstruieren.

Projekte und Ausstellungen

Geplant sind ein Buch sowie eine Ausstellung im Förderverein Planet Alsen. In diesen Projekten wird die Entwicklung und die kulturelle Signifikanz der Graffiti-Kunst dokumentiert. Zudem ist eine Erweiterung des Outdoor- und Mitmachteils des Museums in Arbeit, um neue Wände für wechselnde Ausstellungen bereitzustellen.

Der Weg von DAIM war jedoch lang und bedeutsam. Noch vor 35 Jahren, im Jahr 1989, sprayte der damals 17-jährige Reisser das Wort „RIGHT“ auf einen Verteilerschrank. Heute hat er sich mit seinen komplexen Skulpturen und Installationen einen Namen gemacht. Er schafft optische Illusionen von Dreidimensionalität und spielt dabei mit Licht und Schatten, um den Eindruck zu erwecken, die Figuren würden den Raum betreten.

Reisser experimentiert kontinuierlich mit den Regeln des Schreibens und verwendet Spraydosen, um in mehreren Schichten zu komponieren, ähnlich einem klassischen Maler. Seine Arbeiten stellen die Grenzen zwischen Oberfläche und Raum, Typografie und Architektur sowie Lesbarkeit und Abstraktion in Frage.

Für alle Kunstinteressierten wird die Retrospektive mit dem Titel „DAIM Retrospective – 35 Years Of Graffiti Art“ im Woods Art Institute in Wentorf bei Hamburg von Mai 2024 bis Januar 2025 zu sehen sein. Der Katalog zur Ausstellung ist in deutscher und englischer Sprache erhältlich und umfasst insgesamt 128 Seiten. Um die Ausstellung besuchen zu können, ist eine vorherige Buchung an Wochenenden und Feiertagen erforderlich.

Das Woods Art Institute, nur 15 Minuten zu Fuß von der S-Bahn-Station Reinbek entfernt, bietet Künstler- und Sammlertouren an. Für die Anreise mit dem Auto sind die Straßen A24, A25 oder B5 zu nutzen, doch die Empfehlung für eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt bestehen, da auf dem Gelände freilaufende Pfauen anzutreffen sind.

Die Geschichte des Graffitis in Itzehoe und die gemeinsame Arbeit von Reisser und Studt tragen dazu bei, das Erbe von Planet Alsen zu bewahren und der Kunstform einen bleibenden Platz in der kulturellen Landschaft zu geben.

NDR berichtet, dass …

Mirko Reisser bietet zusätzliche Einblicke in …

Das Woods Art Institute stellt die vielfältigen Möglichkeiten …

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
mirkoreisser.de

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