
In einem bemerkenswerten Schritt zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Pflege hat das Westküstenklinikum in Heide die erste Ausbildungsgruppe von 13 Pflegefachleuten aus den Philippinen aufgenommen. Diese Ausbildungsinitiative hat in dieser Woche begonnen und steht in direktem Zusammenhang mit den Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Während die Anzahl junger Auszubildender in Deutschland sinkt, hat das Klinikteam bewusst auf die Philippinen zugegriffen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen, um die Lücken zu schließen, die durch den Rückgang der heimischen Pflegekräfte entstehen. Laut NDR ist die Schaffung dieser Ausbildungsplätze ein Teil der Strategie, dem ernsthaften Mangel an Pflegepersonal entgegenzuwirken.
Zusätzlich zu den 13 philippinischen Azubis starten 17 junge Menschen aus der Region ihre Ausbildung im Klinikum. Diese breitere Rekrutierungsstrategie zeigt, dass das Klinikum nicht nur international, sondern auch lokal Perspektiven in der Pflege schaffen möchte.
Fachkräftemangel und ausländische Pflegekräfte
<pLaut IAB hat die Beschäftigungsentwicklung in der Pflege in den letzten Jahren signifikante Veränderungen erfahren. Im Juni 2023 waren rund 1,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Pflege tätig, wobei jede sechste Pflegekraft aus dem Ausland stammte. Diese ausländischen Pflegekräfte sind entscheidend, um den demografisch bedingten Rückgang der inländischen Beschäftigten zu kompensieren.
Die Zahlen sind im Hinblick auf das Wachstum ausländischer Fachkräfte in der Pflege eindrucksvoll: Zwischen 2013 und 2023 stieg die Anzahl der ausländischen Beschäftigten in der Altenpflege um 273 Prozent und in der Krankenpflege um 256 Prozent. Im Jahr 2023 machten die ausländischen Pflegekräfte 18,9 Prozent der Altenpflegekräfte und 14,5 Prozent der Krankenpflegekräfte aus. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Abhängigkeit des deutschen Pflegesystems von internationalen Arbeitskräften, insbesondere in einem Umfeld, in dem viele heimische Pflegekräfte demnächst in den Ruhestand gehen.
Finanzielle Herausforderungen der Seemannsmission
<pParallel zu den Entwicklungen im Pflegebereich kämpft die Seemannsmission Brunsbüttel mit drastischen finanziellen Engpässen. Im vergangenen Jahr musste die Organisation erstmals 20.000 Euro aus ihren Rücklagen entnehmen. Die Finanzierung erfolgt durch die Nordkirche, den Bund und Spenden, doch die sinkenden Mitgliederzahlen der Kirche führen zu erheblichen Einnahmeverlusten. Von insgesamt drei Bundesfreiwilligendienststellen ist bisher nur eine besetzt. Diese Situation wirft ein Licht auf die breiteren gesellschaftlichen Herausforderungen im sozialen Bereich.
<pDiese transnationalen Rekrutierungsbemühungen und die damit verbundenen finanziellen Fragen bilden ein komplexes Bild der gegenwärtigen Landschaft in der Pflege und im sozialen Sektor. Zukünftige Entwicklungen werden zeigen, wie stark Deutschland seine internationalen Beziehungen und Zuwanderungsregelungen gestalten kann, um die anspruchsvollen Anforderungen im Pflegebereich zu erfüllen.