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Polizei in Schleswig-Holstein: Notrufe ab sofort automatisch orten!

Ab dem 27. Januar 2025 können die Polizeileitstellen in Schleswig-Holstein Notrufe unter der Nummer 110 automatisch orten. Diese Regelung markiert einen entscheidenden Schritt in der Notfallkommunikation und stellt eine wesentliche Verbesserung im Umgang mit Notlagen dar. Bisher war eine Ortung aufgrund von gesetzlichen Einschränkungen, die im Polizeigesetz verankert waren, untersagt. Nun wird das geografische Tracking in Stresssituationen möglich, wo oftmals der Einsatzort unklar ist.

Die Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hebt die Bedeutung dieser Maßnahme hervor, insbesondere für die Bürger in Notlagen. „Eine schnellere Bestimmung des Einsatzortes rettet Leben“, betont sie und verweist auf die gut durchdachte Implementierung des neuen Systems. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützt die Initiative und sieht die Erleichterung in der täglichen Arbeit der Beamten als weiteren Vorteil an.

Details zur Ortung von Notrufen

Bisher war in Schleswig-Holstein die Ortung von Notrufen nur unter der Nummer 112 seit 2019 möglich. Die neuen Regelungen ermöglichen nun eine umfassendere Hilfe in akuten Fällen. Der zentrale AML-Server (Advanced Mobile Location), der zur Positionsbestimmung der Anrufer genutzt wird, befindet sich in Baden-Württemberg. Davor gab es juristische Hürden, die eine Weitergabe der Standortdaten verhinderten.

Die AML-Daten werden von den Betriebssystemen iOS und Android an den Server in Baden-Württemberg übermittelt. Die regionalen Leitstellen haben Zugang zu diesen Daten für maximal 60 Minuten. Nach dieser Zeitspanne erfolgt automatisch eine Löschung der Daten. Diese schnelle Zugriffsmöglichkeit ist insbesondere in Notsituationen von Bedeutung, da sie die Einsatzaufnahme und Alarmierung beschleunigt.

Pilotierung und Ausblick

Die Unterstützung der neuen Technik kann auf einen Beschluss vom 18. September 2024 zurückgeführt werden, als Innenstaatssekretärin Magdalena Finke die Teilnahme zur Pilotierung des Advanced Mobile Location-Dienstes in Schleswig-Holstein unterzeichnete. Die kooperative Umsetzung wurde vom Landespolizeiamt Schleswig-Holstein und dem Präsidium Technik, Logistik, Service der Landespolizei Baden-Württemberg initiiert. Schleswig-Holstein wird damit nach Baden-Württemberg das erste Bundesland, das diese innovative Technologie im Pilotbetrieb einsetzt.

Die Implementierung soll nicht nur die Effizienz des Rettungsdienstes steigern, sondern auch die Sicherheit der Bürger erhöhen. Ein Info-Film, der in Niedersachsen über den richtigen Gebrauch der Ortung informiert, soll zusätzlich dazu beitragen, die Not- und Rettungsdienste zu entlasten. Der SPD-Landtagsabgeordnete Niclas Dürbrook hatte das Thema mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung im März 2024 angestoßen, was zu den aktuellen Entwicklungen führte.

Die neuen Regelungen zur Ortung von Notrufen markieren somit einen wesentlichen Fortschritt im Schutze der Bürger und sind ein Beispiel für die fortschreitende digitale Transformation innerhalb der Sicherheitsbehörden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
schleswig-holstein.de

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