
Am 22. Januar 2025 beginnen die Sanierungsarbeiten an der umstrittenen Fehmarnsundbrücke, die als wichtiger Baustein für die künftige Beltquerung gilt. Die Arbeiten sind für drei Termine geplant: Heute Abend zwischen 19:30 und 20:00 Uhr, morgen früh von 03:45 bis 04:15 Uhr und wieder am Donnerstag zwischen 10:00 und 10:30 Uhr. Diese Brücke, die seit über 60 Jahren den Süden Fehmarns mit dem Festland Ostholsteins verbindet, ist ein kombinierter Eisenbahn- und Straßenübergang, der als „Kleiderbügel“ bezeichnet wird.
Doch trotz ihrer historischen Bedeutung ist die Brücke stark marode. Laut ndrtv.de sind die Kosten für die Instandhaltung in den letzten Jahren massiv gestiegen. Seit 2020 belaufen sich die Ausgaben für Sanierungsarbeiten auf geschätzte 91 Millionen Euro, was mehr als dreimal so hoch ist wie ursprünglich geplant. Diese finanziellen Belastungen könnten ab 2029 die Kommunen stark treffen, da die Instandhaltungskosten auf rund eine Million Euro pro Jahr geschätzt werden.
Die Zukunft der Fehmarnsundbrücke
Die Belastungstests haben bestätigt, dass die bestehende Brücke den zukünftigen Verkehrsbelastungen nach der Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels nicht gewachsen sein wird. Vor diesem Hintergrund haben sich die Vorhabenträger entschieden, einen neuen Absenktunnel zu errichten, der vier Fahrstreifen für Autos und zwei Gleise für die Bahn beinhalten wird. Der bestehende Brückenbau soll hingegen für den langsamen Verkehr, Fußgänger und Radfahrer erhalten bleiben, wie schleswig-holstein.de berichtet.
Währen die Planungen weiter voranschreiten, stellt sich die Frage, wie die finanziellen Lasten der alten Brücke in Zukunft getragen werden. Juristisch korrekt sollen laut ndr.de die Instandhaltungskosten vom Kreis Ostholstein getragen werden. Dies hat den Landrat von Ostholstein, Timo Gaarz (CDU), veranlasst, seinen Unmut über die mangelnden Mitspracherechte des Kreises bei den Verhandlungen zu äußern.
Finanzielle Herausforderungen für die Kommunen
Die Finanzlage der Kommunen hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, während die Ausgaben steigen und die Steuereinnahmen stagnieren. Jörg Bülow, vom Gemeindetag Schleswig-Holstein, warnt, dass die zukünftig anfallenden finanziellen Belastungen durch die Instandhaltung der Brücke die Haushalte vieler Gemeinden überfordern könnten. Das stellt insbesondere die Finanzierung von Kitas, Schulen und Sportplätzen in Frage, da der Bund und das Land sich weigern, an den Instandhaltungskosten mitzuwirken.
Für die Region ist klar: Die Sanierungsarbeiten an der Fehmarnsundbrücke sowie die geplante neue Querung sind nicht nur technische, sondern auch finanziell komplexe Herausforderungen, die die lokale Politik und die Einwohner gleichermaßen betreffen werden.