
Die geplante Batteriefabrik von Northvolt in Heide bleibt ein umstrittenes Thema in Schleswig-Holstein. Eine aktuelle Umfrage des NDR zeigt, dass 67% der Befragten den Konstruktionserfolg für zweifelhaft halten. Diese Ergebnisse stammen von einer Umfrage, an der im Januar 2025 knapp 4.500 Personen teilgenommen haben. Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Northvolt und der Stornierung eines großen Auftrags von BMW wächst die Skepsis in der Bevölkerung.
Nur 30% der Befragten glauben, dass der Bau der Fabrik tatsächlich im Kreis Dithmarschen erfolgen wird. Darüber hinaus halten 57% die staatliche Förderung von 900 Millionen Euro für nicht gerechtfertigt, nachdem vor einem Jahr noch 57% die Unterstützung befürworteten. Überraschenderweise bewerten jedoch 80% der Teilnehmenden die Ansiedlung der Fabrik grundsätzlich positiv.
Zweifel an der Entscheidung
Die Gemeindevertretung von Norderwöhrden hatte am 22. Januar 2024 mit knapper Mehrheit für den Bau gestimmt. Seitdem haben sich die Bedenken jedoch verstärkt. Bürgermeister Kay Evers äußert seine Enttäuschung über die Ungewissheit und die sich abzeichnenden Probleme. Auch in Lohe-Rickelshof gibt es ähnliche Sorgen, da die Fabrik mit dem Versprechen verbunden war, bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Amtsverwaltung sieht sich gezwungen, ihre Planungen aufgrund der Unsicherheiten rund um Northvolt vorsichtiger anzugehen.
Wirtschaftsförderer Dirk Burmeister bleibt optimistisch, hat jedoch keinen Plan B, falls das Projekt scheitern sollte. Dithmarschens Landrat Thorben Schütt weist darauf hin, dass Entscheidungen mit finanziellen Auswirkungen erst nach Abschluss des Chapter-11-Verfahrens von Northvolt getroffen werden können. Die Gespräche mit Investoren laufen weiterhin, obwohl derzeit nur Bohrungen und der Bau von Schutzwällen erfolgt.
Öffentliche Meinung und Zustimmung
Die Mehrheit der Befragten verbindet die Fabrik mit der Schaffung von Arbeitsplätzen (71,1%) und einer Stärkung der regionalen Entwicklung (55,6%). Dennoch gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Umweltfolgen. Ein Drittel der Befragten nennt den hohen Wasserverbrauch als möglichen Nachteil, gefolgt von Bedenken über den Energieverbrauch und den Negativeinfluss auf Flora und Fauna.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsstaatssekretärin Julia Carstens hebt die positiven Zustimmungswerte als willkommen für Northvolt hervor, während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kürzlich ein Northvolt-Forschungslabor in Schweden besuchte. Das Investitionsvolumen in Heide könnte bis zu 4,5 Milliarden Euro betragen und mehrere Tausend Jobs schaffen. Trotzdem signalisiert Northvolt mögliche Verzögerungen beim Bau aufgrund der hohen Strompreise vor Ort und besserer Subventionen in den USA.