
In Schleswig-Holstein ist ein rechtlicher Streit über die Kosten des Rettungsdienstes entbrannt, der nicht nur den Landkreis Steinburg betrifft. Ein Schiedsverfahren wurde eingeleitet, da sich der Kreis und die Krankenkassen uneinig waren. Beide Parteien klagen nun gegen den Beschluss des Schiedsverfahrens. Dies wirft Fragen zur Übernahme spezifischer Kosten auf, die für die Funktionsfähigkeit des Rettungsdienstes entscheidend sind. Betroffen sind auch vier weitere Kreise, in denen die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein, bekannt als RKiSH, den Rettungsdienst bereitstellt, darunter die Kreise Pinneberg und Dithmarschen, wie shz.de berichtet.
Die RKiSH gGmbH, welche am 1. Januar 2005 gegründet wurde, hat ihren Sitz in Heide (Holstein). Die gemeinnützige Gesellschaft dient als Zusammenschluss der Rettungsdienste der Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg und Steinburg und übernahm den Rettungsdienst im Kreis Steinburg bereits seit 1. Januar 2007. Laut Angaben von Wikipedia beschäftigt die RKiSH aktuell etwa 1.500 Mitarbeiter, darunter 214 Auszubildende, und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 99,8 Millionen Euro.
Herausforderungen im Rettungsdienst
Die Herausforderungen für den Rettungsdienst zeigen sich nicht nur in den aktuellen rechtlichen Auseinandersetzungen, sondern auch in einem allgemeinen Anstieg der Inanspruchnahme von Rettungsdiensten in Deutschland. Laut der Regierungskommission wurden Reformvorschläge zur Notfall- und Akutversorgung vorgelegt, um die Krankenhausversorgung bedarfsgerechter zu gestalten. Dies wird insbesondere durch die gestiegenen Kosten und Krankenhausaufnahmen notwendig, wie bifg.de feststellt.
Ein zentrale Erkenntnis der letzten Jahre ist der regionale Unterschied in der Nutzung des Rettungsdienstes. Die Anzahl der Einsätze und die Fallkosten variieren erheblich von Region zu Region. Etwa ein Drittel der Patienten im Jahr 2022 hat den Rettungsdienst mehrmals in Anspruch genommen, was zwei Drittel aller Fälle ausmacht. Zudem sind Mehrfachnutzer häufig pflegebedürftig und kommen aus einkommensschwächeren Verhältnissen, was die Notwendigkeit einer genauen Analyse und regionalen Anpassung des Dienstes unterstreicht.
Die Entwicklungen im Rettungsdienst sowie die laufenden rechtlichen Verfahren stellen die involvierten Kreise und Kassen vor große Herausforderungen. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um die Finanzierung und die Struktur des Rettungsdienstes in Schleswig-Holstein nachhaltig zu sichern.