
Am 31. Januar 2025 ereigneten sich in der Stormarner Stadt Oldesloe mehrere bedeutende Entwicklungen. Bürgermeister Jörg Lembke entschuldigte sich im Hauptausschuss für das Versäumnis, einen Beschluss aus dem Juli nicht rechtzeitig umzusetzen und die Öffentlichkeit nicht darüber zu informieren. Diese Entschuldigung kam in einem angespannten politischen Klima, in dem Transparenz und Kommunikation zunehmend gefordert werden. Der Bürgermeister betonte die Notwendigkeit, solche Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden, um das Vertrauen der Bürger nicht zu gefährden.
An einem anderen Ende der Stadt gab es heute eine bemerkenswerte Feier: Ottilie Reimers aus Großhansdorf feiert ihren 112. Geburtstag und gehört zu den ältesten Menschen in Deutschland. Reimers, die einst Chefsekretärin der „Welt“ war, hat nicht nur ein Haus gebaut, sondern lebt auch selbstbestimmt in ihrem eigenen Apartment. Sie genießt es, spazieren zu gehen und Veranstaltungen zu besuchen, was eindrucksvoll zeigt, dass auch im Alter ein aktives Leben möglich ist.
Überfall und rechtliche Konsequenzen
Im rechtlichen Bereich wird seit April 2018 ein Überfall auf die Pächterin einer Tankstelle verhandelt. Der Fall wird ab Oktober 2024 vor dem Landgericht Lübeck behandelt. Die Unklarheit, wie der Täter von der Einzahlung in die Sparkasse erfahren konnte, wirft viele Fragen auf, und das Urteil wird in Ende März erwartet. Die Anwohner sind besorgt über die steigende Kriminalität in der Region und erwarten, dass mit der Gerichtverhandlung endlich Klarheit über den Vorfall geschaffen wird.
In der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur ist die Lage ebenfalls angespannt. Ein Warnstreik des Verkehrsunternehmens VHH führte dazu, dass in Stormarn viele Buslinien ausfielen, was vor allem Schüler betrifft, die auf den Nahverkehr angewiesen sind. VHH versucht, den Betrieb auf einigen Schlüsselstrecken aufrechtzuerhalten, doch viele Pendler sind von den Ausfällen betroffen.
Bildungsinvestitionen und Herausforderungen
In Bildungsangelegenheiten wurde bekannt, dass die Grundschule Hamberge zwei neue, moderne Klassenräume mit Smartboards erhält. Dieser Ausbau, der mit 380.000 Euro veranschlagt wurde, ist eine Reaktion auf die steigenden Schülerzahlen in der Region. Die Gemeinde sieht sich jedoch auch größeren Herausforderungen gegenüber, wie dem dringend erforderlichen Ausbau der Ganztagsbetreuung bis 2026/27. Hier fehlen nicht nur Räume, sondern auch finanzielle Mittel. Bürgermeister Albert Iken drängt auf eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro, doch bisher blieben entsprechende Zusagen aus.
Zusätzlich wurde in einem Besuch des Stormarner SPD-Landtagsabgeordneten Martin Habersaat im Bad Oldesloer Rathaus das Thema Wohnraum behandelt. Die Stadt hat große Ambitionen, die maroden Hölk-Hochhäuser entweder zu sanieren oder abzureißen und neu zu bauen. Ein Weiterverkauf wurde für Ende des Jahres erwartet, während die SPD ein Wohnraumschutzgesetz in den Landtag eingebracht hat, das Mindeststandards für Wohnraum festlegen soll. Lembke befürwortet dieses Gesetz, sieht jedoch die finanziellen Belastungen für die Stadt als kritisch
Langfristige Strategien und demografische Herausforderungen
Ein zentraler Punkt, der von der Kommunalverwaltung angesprochen wurde, ist der demografische Wandel, der auch in Bad Oldesloe spürbar ist. Die Stadt hat vorausschauend geplant und sieht sich gut aufgestellt, um Flüchtlinge unterzubringen, was in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskussion von großer Bedeutung ist. Dennoch bestehen Schwierigkeiten, insbesondere im Bildungsbereich, wo der Fachkräftemangel und ungünstige finanzielle Rahmenbedingungen die Herausforderungen vergrößern.
Im Rahmen des Projekts „Herausforderungen des demographischen Wandels bewältigen: Kommunale Erfahrungen und Ansätze“ werden verschiedene Kommunen analysiert, um erfolgreiche Handlungsansätze zu ermitteln. Diese Fallstudien haben gezeigt, dass Themen wie Arbeitsmarkt, Bildungspolitik und Infrastruktur eng miteinander verzahnt sind. Veränderungen in diesen Bereichen sind entscheidend für die zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinden im Kontext des demografischen Wandels. Dies wurde von den Ergebnissen der Fallstudien, wie im Dokumentationsband „Demografischer Wandel – Kommunale Erfahrungen und Handlungsansätze“ dargelegt, eindrucksvoll unterstützt.
Insgesamt stehen die Verantwortlichen in Oldesloe vor vielfältigen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Ihre Bereitschaft zur Kooperation und zur Umsetzung von strukturellen Reformen wird entscheidend sein für die Lebensqualität der Bürger.