
Am 12. Januar 2025 kam es rund um das Autobahnkreuz Bargteheide im Kreis Stormarn zu erheblichen Verkehrsbehinderungen aufgrund geplanter Bauarbeiten. Betroffen sind vor allem die Autobahnen A1 und A21, die wichtige Verbindungen zwischen Hamburg, Kiel und Berlin darstellen. Die A1 ist bis Montagmorgen, dem 13. Januar, um 6 Uhr vollständig gesperrt, während die A21 früher als geplant wieder freigegeben wurde und jetzt in beiden Richtungen befahrbar ist. Diese Maßnahmen sind nötig, um Abbrucharbeiten an der Überführung durchzuführen, die seit 1966 besteht und den aktuellen Verkehrsanforderungen nicht mehr entspricht.
Die Sperrungen traten am Freitagabend in Kraft und wurden von umfangreichen Umleitungen begleitet. Laut NDR beträgt der tägliche Verkehr am Autobahnkreuz Bargteheide etwa 77.000 Fahrzeuge auf der A1 und circa 28.000 auf der A21. Dies führt zu großräumigen Umleitungen, die durch ein farbiges Punktesystem gekennzeichnet sind: Rote Punkte zeigen die Richtung nach Hamburg aus dem Norden, grüne Punkte leiten nach Wismar und Rostock und blaue Punkte führen in Richtung Lübeck und Fehmarn.
Ein notwendiger Abriss
Die Brücke, die abgerissen wird, ist Teil der Überführung, die die A21 über die A1 führt. Die Notwendigkeit des Abrisses wurde durch die unzureichende Erfüllung der aktuellen Verkehrsnormen deutlich. Die Bauarbeiten sind Teil einer größeren Infrastrukturmaßnahme, die mit der Instandhaltung und Modernisierung des deutschen Autobahnnetzes in Zusammenhang steht. Das deutsche Autobahnnetz erstreckt sich über etwa 13.200 Kilometer und ist das zweitgrößte der Welt, wie Statista berichtet.
Die Autobahn GmbH, die seit 2021 für den Betrieb und die Verwaltung des Autobahnnetzes verantwortlich ist, hat auch in dieses Projekt investiert. Trotz steigender Beschäftigungszahlen, die 2023 über 14.200 Mitarbeiter zählten, stagniert der Autobahnausbau. Von 2010 bis 2023 kamen lediglich rund 360 Kilometer hinzu. Die Finanzierung dieser Projekte erfolgt durch den Bund, wobei für das Jahr 2024 Investitionen von etwa 8,77 Milliarden Euro in den Straßenverkehr geplant sind.
Verkehrssituation und Stauentwicklung
Die aktuelle Situation wird zusätzlich durch einen allgemeinen Anstieg von Staus auf deutschen Autobahnen erschwert. Im Jahr 2023 wurden 427.000 Staustunden verzeichnet, was einen Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders betroffen gezeigt hat sich die A99, die in der Sommerreisezeit 2024 die meisten Staustunden pro 100 Kilometer verzeichnete. Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich für ein Tempolimit von 130 km/h aus, während viele Autofahrer sich bei hohen Geschwindigkeiten unsicher fühlen.
Insgesamt verdeutlicht die Situation am Kreuz Bargteheide die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur, um sowohl die Verkehrssicherheit zu erhöhen als auch die Effizienz des Verkehrssystems aufrechtzuerhalten, das täglich Millionen von Fahrern in Deutschland verbindet. Weitere Informationen über die aktuelle Verkehrssituation können auf Radio Hamburg nachgelesen werden.