
Heute, am 23. Februar 2025, finden die Vorzeitigen Bundestagswahlen statt. Bis 18 Uhr haben die Wahllokale geöffnet, und mehr als 11 Millionen Wahlberechtigte in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen sind zur Stimmabgabe eingeladen. Mit insgesamt 59,2 Millionen wahlberechtigten Personen in Deutschland ist das Wählerverzeichnis um 1,2 Millionen im Vergleich zu 2021 geschrumpft. Bemerkenswert ist, dass etwa 2,3 Millionen junge Menschen zum ersten Mal an einer Bundestagswahl teilnehmen dürfen, während sich die genaue Zahl der wahlberechtigten Deutschen im Ausland auf 215.000 beläuft, die im Wählerverzeichnis eingetragen sind.
Der Anteil der Briefwähler wird voraussichtlich hoch sein; in Hamburg lag der Wert fünf Tage vor der Wahl bei 35 Prozent. Zur Stimmabgabe sind Wahlbenachrichtigungen sowie ein gültiger Ausweis, wie Personalausweis oder Reisepass, erforderlich. Die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 betrug 76,4 Prozent. Dieses Mal treten nur 29 Parteien zur Wahl an, was einen drastischen Rückgang zu den 47 Parteien im Jahr 2021 darstellt. Von den 4.506 Kandidaten sind 1.422 Frauen, was einem Anteil von 32 Prozent entspricht.
Die Neuregelung des Wahlrechts
Ein maßgebliches Thema dieser Wahl ist die Wahlrechtsreform, die darauf abzielt, die Anzahl der Abgeordneten im Bundestag auf maximal 630 zu reduzieren. Diese Reform wurde im März 2023 beschlossen, nachdem die Ampelkoalition im November 2024 durch den Rauswurf von Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) gescheitert war. Der Bundestag hat derzeit 733 Mitglieder, was ihn zum größten frei gewählten Parlament weltweit macht. Die Neuregelung wird nicht nur die Sitze reduzieren, sondern auch das Gewicht der Erststimme verringern; die Zweitstimme wird entscheidend für die Sitzverteilung.Das Parlament informiert, dass Wahlkreisgewinner nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen. Stattdessen werden Landeslisten der Parteien relevant, wenn nicht alle Sitze durch Wahlkreisgewinner abgedeckt sind.
Die Grundmandatsklausel bleibt bis zu einer Neuregelung in Kraft, obwohl sie ursprünglich gestrichen werden sollte. Nach wie vor können Parteien mit mindestens drei Direktmandaten in den Bundestag einziehen, auch wenn sie unter fünf Prozent der Zweitstimmen liegen. Diese Reform wurde notwendig, um die gestiegenen Kosten und den erhöhten Abstimmungsaufwand in einem großen Bundestag zu reduzieren.
Wahlprognosen und Berichterstattung
Vor der Wahl deuten letzte Umfragen darauf hin, dass die Union die Führung übernimmt, gefolgt von der AfD, während die SPD und die Grünen gleichauf liegen. Erste Hochrechnungen werden gegen 19 Uhr erwartet, mit einem vorläufigen amtlichen Ergebnis am Montagmorgen. Die erste Sitzung des neuen Bundestages wird spätestens 30 Tage nach der Wahl stattfinden, wobei der bisherige Kanzler geschäftsführend im Amt bleibt, bis ein neuer Kanzler gewählt ist.
Die Wahlberichterstattung wird im NDR Fernsehen und im Hörfunk ab 17:55 Uhr erfolgen, während NDR Info umfassende Analysen und Berichterstattung zur Wahl anbieten wird. Diese Bundestagswahl 2025 wird somit nicht nur ein entscheidender Moment für die wahlberechtigten Bürger Deutschlands darstellen, sondern auch ein wichtiger Schritt in einem sich verändernden politischen Klima.Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass die zurückliegenden Reformen ein langer Prozess waren und die aktuellen Veränderungen nach wie vor kritisch diskutiert werden.