
Am 23. Februar 2025 zeigen sich die Wasserstände an der Ostsee und den umliegenden Flüssen stark unterschiedlichen Pegelständen. In den vergangenen Monaten gab es fünf Sturmfluten an der Ostseeküste. Dies sind Zahlen, die das Kieler Nachrichten publiziert. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie berichtet zudem von den Sturmfluten in der Saison 2021/2022, in der es sieben dieser Naturereignisse gab, sowie von zwei Niedrigwasserereignissen in der vergangenen Saison.
Die verschiedenen Sturmflut-Klassen sind ebenfalls ein wichtiges Thema. Dabei wird differentiell zwischen Sturmfluten ab 1,00 Meter bis über 2,00 Meter über dem mittleren Wasserstand unterschieden, was die Schwere der Beeinträchtigungen für die Küstengebiete stark beeinflussen kann.
Aktuelle Pegelstände und Niedrigwasserereignisse
Für den Zeitraum vom 1. November 2010 bis zum 31. Oktober 2020 beträgt der mittlere Wasserstand für Kiel-Holtenau 504 cm. Bereits jetzt deuten die Wasserstände an verschiedenen Orten auf eine kritische Lage hin. So lag der Pegel an der Ostsee in der Nacht vom 23. Februar 2025 beispielsweise bei 495 cm und damit nur 9 cm unter dem Mittelwasserstand. Für die Schlei wurde ein Pegel von 491 cm gemessen, was einen Unterschied von 14 cm zum Mittelwasser darstellt.
Im gleichen Zeitraum zeigen auch andere Gewässer relevante Werte. Der Wasserstand der Nordsee erreichte um 23:32 Uhr 504 cm mit einer Abweichung von -33 cm. In der Krückau betrug der Pegel ebenfalls 616 cm, alles Werte, die den Anwohnern Sorgen bereiten müssen.
Warnsysteme und Verhaltensregeln
Auf die Gefahr von Hochwassersituationen wiesen die Behörden unmissverständlich hin. Hochwasserwarnungen sind durch das Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) geregelt. Diese Warnungen können über verschiedenste Kanäle verbreitet werden: Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen und auch über moderne Wege wie soziale Medien und Apps. Die Hochwasserzentralen in jedem Bundesland sind für die Verbreitung dieser Informationen zuständig.
Anwohner sind zudem angehalten, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Zu den empfohlenen Verhaltensregeln zählen das Abstellen von Strom und Gas, das Lagern wichtiger persönlicher Gegenstände in höheren Stockwerken und die Bereithaltung von Notfallutensilien wie batteriebetriebenen Radios und ausreichend Lebensmitteln. Wichtige Notrufnummern, etwa 112 für Feuerwehr und 110 für die Polizei, sollten stets griffbereit sein, um im Notfall schnell handeln zu können.
Die Situation an der Ostsee und den angrenzenden Gewässern bleibt angespannt. Die Differenzen zu den mittleren Wasserständen und die wiederholten Sturmfluten werfen Fragen zur zukünftigen Gewässerbewirtschaftung und zu den erforderlichen Schutzmaßnahmen auf. Die Bevölkerung wird dazu ermutigt, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und sich an die gegebenen Sicherheitsmaßnahmen zu halten.