
Die Gemeinde Hamberge im Kreis Stormarn hat einen bedeutenden Schritt in Richtung einer modernen Abwasserentsorgung gemacht. Am 13. März 2025 unterzeichneten Bürgermeister Albert Iken (CDU), der Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau, Enno Thyen, Leiter der Stadtentwässerung Lübeck, sowie Mathias Mucha, Direktor der Entsorgungsbetriebe Lübeck, einen Vertrag über die Übernahme des Abwassers der Gemeinde durch die Stadt Lübeck. Diese Entscheidung stellt eine grundlegende Veränderung in der kommunalen Infrastruktur dar, da sie die Notwendigkeit eines kostspieligen Neubaus eines Klärwerks in Hamberge beseitigt.
Der bereits bestehende Klärwerksbetrieb in Hamberge ist nicht nur zu alt, sondern auch zu klein, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Die geschätzten Kosten für den Neubau hätten sich auf etwa fünf Millionen Euro belaufen müssen. Mit dieser Kooperation wird das Abwasser von bis zu 3.000 Einwohnern künftig über eine neu zu errichtende 2,8 Kilometer lange Druckleitung zum Gewerbegebiet Roggenhorst Nord in Lübeck transportiert. Der Beginn der Abwasserübernahme könnte frühestens Ende 2027 erfolgen, nachdem die Leitung entsprechend geplant, genehmigt und gebaut wird.
Vorteile der Vereinbarung
Bürgermeister Albert Iken begrüßte die Vereinbarung und betonte die wirtschaftlichen und umweltschützenden Vorteile, die sich durch die Überleitung der Abwässer nach Lübeck ergeben. Anstatt in den Ausbau der Kläranlage im Buurredder zu investieren, setzt die Gemeinde auf diese moderne Lösung, die zudem auch der Lübecker Ortslage Reecke zugutekommt. Derzeit besitzt diese keine zentrale Kanalisation, eine Planung für deren Bau steht jedoch in einigen Jahren an. Diese Maßnahme wird es ermöglichen, das Abwasser der Reecker an die Hamberger Kanalisation anzuschließen und verhindert so den Bau einer teuren Druckrohrleitung auf Lübecker Gebiet.
Die Vereinbarung umfasst nicht nur technische Festlegungen, sondern regelt auch die Rechte und Pflichten beider Partner. Die Gemeinde Hamberge hatte bereits 2023 die Hansestadt Lübeck um Überlegungen zu einem Abwasser-Anschluss gebeten, nachdem frühere Pläne aus den Jahren 2016 und 2020 nicht umgesetzt werden konnten. Letztendlich wurden im vergangenen Jahr alle Hemmnisse ausgeräumt und es konnte eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung erarbeitet werden, die nun den Weg für die bevorstehende Kooperation ebnet.
Insgesamt zeigt dieser Schritt nicht nur eine nachhaltige Lösung für die Abwasserproblematik in Hamberge auf, sondern auch ein Beispiel für die Kooperation zwischen Gemeinden, um wirtschaftliche und umwelttechnische Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie erfolgreich diese Maßnahme in die Tat umgesetzt werden kann und welche positiven Effekte sich daraus für die Region ergeben werden.